
Momo führt das frühlingsgrüne Treppengeländer vor.
Abenteuer mit dem Bauernhof
Momo führt das frühlingsgrüne Treppengeländer vor.
Das sind Frida und Carlo, die Katzen von Kerstins Mutter, beim symmetrischen Dekorativ-Aussehen.
Hallo und frohes neues Jahr 2023! (Darf man bis Juli allen wünschen, denen man vorher nicht begegnet ist).
Hier ist einiges passiert. Katalin ist ausgezogen, Jan ist jetzt freiwilliger Feuerwehrmann, in der Scheune wohnen Trecker zur Miete, in zwei Zimmern sind neue Risse in den Wänden aufgetaucht. Die sind scheinbar nicht schlimm, aber es stehen jetzt trotzdem Baustützen in der Durchfahrt. Jan und Kerstin haben die Küche repariert und es ist ein paar mal in verschiedenen Räumen der Strom ausgefallen. Und mit einiger Verspätung habe ich es geschafft auch endlich hier einzuziehen. Mir war vor dem Umzug gar nicht klar, wie viel Zeug ich habe! Ein Rest steht immer noch in Braunschweig (‚tschuldigung, Astrid!). Ein Teil wird wahrscheinlich für die nächsten paar Jahre auf dem Dachboden verstauben, und eine beachtliche Menge Pappkartons steht noch ungeöffnet in meinem Zimmer. Wenn ich mir die wegdenke ist es schon fast gemütlich eingerichtet. ‚Gemütlich‘ muss erstmal reichen. ‚Hübsch‘ oder ‚mit System‘ kommt vielleicht wann anders mal. Ich übe das gerade mit dem erreichbare Ziele setzen. Wer das noch üben sollte, ist die Bahn. Die scheint nämlich öfter so was zu denken wie ’na gut, jetzt Schienenersatzverkehr, aber die nächste Verbindung fahre ich wirklich‘ Tut sie dann aber leider nicht. Und dann steht mensch da, als frisch zugezogene*r Neubodenburger*in und flucht ein bisschen vor sich hin und friert eine Stunde am Bahnhof, und geht dann wieder nach Hause.
Ansonsten toben weiterhin drei Katzen durchs Haus, die Hühner freuen sich wenn sie Winterauslauf haben und auch mal im Tomatenbeet buddeln können und der arme empfindliche Hahn darf ab und an im Haus übernachten wenn es gar zu kalt ist. Außerdem haben wir Dienstagabend als gemeinschaftliche Pasta-Party festgelegt. Es ist gut sich als WG wenigstens ein mal in der Woche fest zu verabreden, um etwas ordentliches zu essen und wichtige Themen zu besprechen. Z.B. ob nicht alternativ auch ein Nudel-Nachmittag, ein Auflauf-Abend oder ein Kartoffel-Klönschnack in Frage käme. Was den Namen des dienstäglichen Dinners angeht, herrschten heute noch Unstimmigkeiten. Wir waren uns aber einig, dass Januar und Februar eigentlich Monate sind, die am besten für einen entspannenden Winterschlaf genutzt werden sollten.
In diesem Sinne wünsche ich noch ein okayes Jahr 2023, mit halbwegs gesunder Ernährung, Erreichen von manchen Zielen und dass mehr Sachen unerwartet klappen, als danebengehen.
Die Mai-Katze gebührt auf jeden Fall Piri, die hier gemeinsam mit Frau Mahlzahn auf dem Hof zu sehen ist. Seitdem sie wieder durch den Zaun zu den Nachbarn gehen kann, war sie schon zweimal verschwunden und ist dann schimpfend und hungrig nach ein paar Tagen wiedergekommen. Wer weiß, was sie für Abenteuer erlebt?
Jetzt haben wir schon wieder ewig nichts in den Blog geschrieben. Ging nicht – Bauarbeiten, Katzenprobleme, und Krankheiten… davon später mehr. Heute waren wir erstmal zur Wiedereröffnung vom Freien Bad. Alle anderen auch.
Die Idylle ist allerdings nicht ungetrübt. Das Bad wird von einem Verein betrieben, gehört aber der Stadt. Die hat kein Geld und hätte vielleicht lieber ein Freibad weniger. Aber für die Leute in Bodenburg ist das Bad wahnsinnig wichtig. Darum werden wir uns mächtig ins Zeug legen, um es zu erhalten. Die Hoffnung richtet sich derzeit auf den Umbau in ein Naturbad. Das würde kein Chlor und viel weniger Wasser brauchen und sich außerdem selbst reinigen. Hoffentlich wird da etwas draus!
Nein hier schreibe ich nicht über die Wintergrippe oder C. Zieht euch trotzdem warm an…!
Die Zusammenstellung in unserer WG ändert sich auf kurz oder lang. Dabei sei mit Klagen und Heulen erwähnt, dass Katalin uns bald verlässt, weil sie ein Stadtkind ist und sie es nun wieder in die große kleinste Großstadt Hildesheim zieht. Aber wahrscheinlich ist das auch besser für sie, da jeden/jede, der/die in die WG kommt, ein paar seltsame Phänomene befallen.
Jan kocht am liebsten Nudeln und Kartoffelsuppe. Das ist noch nicht das Problem. Die Nudeln sind unbedenklich und meist al dente, die Soße ist immer lecker. Bei der Kartoffelsuppe verhält es sich anders. Nicht, dass sie nicht lecker wäre… aber sie verursacht bei uns allen einen Zustand, der zu Tisch eher unangenehm ist: Den gemeinen Suppenschnupfen. Zu Tisch ergibt sich ein Bild wässernder, triefender Nasen und statt Crème fraîche oder Pfeffer und Salz stehen mehrere Packungen Taschentücher zwischen uns. Tatsächlich verhält es sich bei jeglicher Suppe so. Aber es bleibt in dieser WG nicht beim Suppenschnupfen.
Kerstin backt hin und wieder Brot aus Sauerteig, der als Ansatz in unserem Kühlschrank vor sich hin dümpelt. Katalin mag kernige Laibe und Jan kann dem guten Grauen nun wirklich nicht widerstehen. Mir fehlen ehrlich gesagt die fluffigen Brötchen aus meinem Elternhaus in Baden-Württemberg, ich gebe mich aber auch mit luftigem Weißbrot oder körnigen Dunklen zufrieden. Zum Abendbrot verhält es sich folgendermaßen: Es gibt Tee und Saft, jeglichen nicen vegetarischen Aufstrich, Oliven, Tomaten oder Radieschen warten in Schüsseln darauf, aufs Brot gelegt zu werden, Käseecken verbreiten ihr würziges bis kräftiges Aroma, eine Kerze brennt: Die Schnitten werden individuell bestrichen und belegt, dann der erste Biss und runterschlucken und keine zehn Sekunden später überfällt es uns: Das üble Brotschluckauf. Es setzt häufig auch schon beim Reinbeißen ein. Da wir die Scheiben ganz verschieden dekorieren, kann es nur am Brot liegen. Meist sind dabei nur Jan und ich betroffen, aber Kerstin leidet unter einem noch heftigeren Übeltäter.
Der Schlimmste von allen sei erstmal noch nicht erwähnt. Denn es lässt sich ehrlich gesagt nur schwer ertragen. Wir lieben alle Vier Frittiertes und Fastfood. Das, würde uns der ein oder andere raten, ist ungesund. Aber ganz ehrlich, es geht ja jetzt im Leben, abgesehen vom Klimaschutz, nicht unbedingt um Zurückhaltung. Man möge sich auch mal was gönnen. Und da wir alle schwer beschäftigt, mit verschiedenen Jobs und Aufgaben betraut sind, brauchen wir einfach häufiger den guten Biss in den sappschigen vegetarischen Burger und den Griff zur fettigen Pommes. Tja aber was dann über uns und am häufigsten über Kerstin kommt, ist schlimmer als die Auswirkungen auf Leibesfülle und Gesundheit, !Achtung Triggerwarnung!: Den hässlichen Pommeshusten möchte wirklich niemand haben. Der Pommeshusten ist ein allgemeingültiger von uns wissenschaftlich belegter Begriff für das Röcheln, Husten und Räuspern nach dem Genuss von Fertigzeug oder Frittiertem. Kein Weg führt daran vorbei.Was sind eure Erfahrungen nach dem Genuss von Lebensmitteln? Kennt ihr andere oder gar schlimmere nicht auf Allergien basierende Phänomene? Die Marmeladenheiserkeit oder die Kaffeeübelkeit? Schreibt uns! Wer mutig ist, kommt uns besuchen oder löst Katalin ab.
Egal, wie viele Schuhregale wir aufstellen (im Moment sind es drei), innerhalb kurzer Zeit quellen die Schuhe aus ihren Verstecken, machen sich breit und belagern den Flur. Die besonders frostempfindlichen wärmen sich an Ginis Heizung, die robusteren Exemplare nehmen mit unserer Dreckschleuse vorlieb. Die Gummistiefel wickeln sich hinterhältig um unsere Füße, wenn wir ahnungslos von draußen hereinkommen und das Licht nicht anmachen. Die dreckbespritzten Outdoorhelden wollen nicht mit den feinen Chelsea Boots in einem Schuhschrank stehen und bleiben lieber gleich davor.
Was sollen wir tun? Ausmisten, sagen Kerstin, Gini und Katalin. Neues Jahr, weniger Schuhe! Lasst uns Marie Kondos „Magic Cleaning“ bestellen und allen Schuhen, die nicht glücklich machen, für ihre langjährige Arbeit danken, sie liebevoll auf die Lederhaut küssen, bevor sie das Haus verlassen müssen.
Neiiin, sagt Jan, ich sortiere keine Schuhe aus! Die können wir alle noch gebrauchen. Wir müssen nur mehr Schuhregale aufstellen.
Wir sind in einer Endlosschleife gefangen.