Winterfest und Bänderriss

Lukas und Astrid gutgelaunt bei der Arbeit – Heihi-Heiho.

Vor kurzem stand „Winterfest“ im gemeinsamen Kalender. Das ist allerdings keine Feier –  wir haben uns getroffen, um unser altes Haus gemeinsam auf den Winter vorzubereiten. Um es winterfest zu machen war Einiges zu tun: Wir haben vor den Außentüren dicke Vorhänge aufgehängt, den Heizölraum ein bisschen abgedichtet, damit das Heizöl nicht einfriert, den sonst offenen Teil des Hühnerstalls mit Planen verschlossen, damit es nicht so zugig ist und einen Tränkenwärmer und eine Wärmelampe installiert.

Das hält keinen harten Winter mehr aus!
Astrid schleift einen Fensterrahmen.

 

 

 

 

 

 

 

Und wir haben Astrids Fenster neu verkittet und gestrichen. Farbe und Kitt waren in einem so schlechten Zustand, dass sie wahrscheinlich keinen Winter mehr überständen hätten. Wir haben also den Fensterkitt ersetzt und die Rahmen erst abgeschliffen und dann übergestrichen. Dazu haben wir denkmalgerechte Materialien verwendet: Einfachen Fensterkitt aus Kreide und Leinöl und weiße Standölfarbe.

Hier ist der Fensterkitt schon ersetzt.

Bei Astrids Fenstern ist das besonders wichtig, weil es die ältesten Fenster im ganzen Haus sind. Sie stammen wohl noch aus der Zeit, in der das Haus gebaut wurde. Allerdings haben wir an dem einen Wochenende nur die Außenseiten der Fenster geschafft, die Innenseiten müssen bis zum Sommer warten.

 

 

Fast fertig: Lukas und Astrid streichen die Fensterrahmen.

Eigentlich wollte Astrid ihre Baustelle nach dem Wochenende wieder aufräumen. Leider ist sie am Dienstag in der Uni in Hildesheim die Treppe hinuntergefallen und hat sich das Fußgelenk verletzt. Erstmal sah es gar nicht so schlimm aus, aber am Nachmittag war es dann doch geschwollen und sehr schmerzhaft. Mit Hilfe einer Freundin aus dem Nachbardorf ging es ins Bernwardskrankenhaus (Danke nochmal, Dorothea!). Unser Auto war nämlich auf dem Weg nach Braunschweig, um einen Freund zum Bus zu bringen. Ergebnis der Untersuchung: Bänderriss, Astrid war erst mal außer Gefecht und musste in Bodenburg bleiben. Als wir aus dem Krankenhaus zurückkamen, wurden wir schon erwartet: Wir hatten in der ganzen Aufregung einen WG-Besichtigungstermin vergessen. Zum Glück hatte unser derzeitiger Mitbewohner, ein sehr netter Arzt aus Syrien, die Tür aufgemacht und schon mal eine Hausführung improvisiert.

Diese Woche haben sich viele Leute unser Haus angesehen – das Semester fängt an. Eine nette junge Frau hatte auch ein verletztes Fußgelenk und hat sich mit Astrid gut verstanden. Wenn alles gut geht, wird sie wohl übergangsweise bei uns einziehen.

Geteiltes Leid ist halbes Leid, der Liegeplatz ist auch gar nicht so schlecht.

Musik und Kuchen

Wir hatten einen schönen Tag des offenen Denkmals: es war sehr schönes Wetter, es gab guten Kuchen und sehr gute Suppe, selbst gebackenes Brot (Danke nochmal, Jule!) und ein entspanntes Konzert mit JOJAY zum krönenden Abschluss.

Es waren nicht soviele Besucher wie vor zwei Jahren, aber immerhin fünfzig, sechzig Leute haben bei uns vorbei geschaut. Viele haben uns über das Internet gefunden und hatten selbst ein denkmalgeschütztes Haus, so dass ich auf nette Weise Erfahrungen austauschen konnte.

Abends hat dann für eine Stunde das Duo JOJAY aus Braunschweig Akustik Swingjazz gespielt, perfekt ergänzt durch unseren Nachbarn Johannes Knoll an der Trompete.

Ich habe vier Hausführungen am Stück gemacht und hatte dann erst einmal das Bedürfnis, mich nur noch mit Zeichensprache zu verständigen 😀 So viel geredet! Deswegen, ohne weiteres Reden, hier ein paar fotografische Eindrücke.

In unserer Durchfahrt stehen Kuchen und Suppe auf einem langen Tisch.
Unser Buffet
Besucher liegen auf Polstern auf einem kleinen Holzanhänger.
Der „Chillinger“ (Chill-Hänger) ist fertig und gut angekommen.
Eine Wespe am Hahn von einem Zitronenlimonadenspender.
Auch die Wespen fanden die Limonade gut.
Eine Geigerin, ein Gitarrist und ein Trompeter.
JOJAY und unser Nachbar
Zuhörer sitzen an einem Biertisch und in einer Hängematte.
Zuhörer in der Remise

 

Einladung zum Sommerfest und Tag des offenen Denkmals am 9.9.2018

Ein alter Anhänger mit einem Polster darauf
Das Erste Polster für den Chill-Anhänger ist schon fertig. Vielleicht kann man die Lounge-Liege zum Wochenende schon benutzen.

Dieses Jahr öffnen wir wieder unser Hoftor zum Sommerfest und Tag des offenen Denkmals. Alle Nachbarn, Denkmalinteressierten, Blog-Leserinnen, Nachbarn, Verwandten und Freundinnen sind herzlich eingeladen.  Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr uns zum Tag des offenen Denkmals besucht! Los geht es um 10:30. Hier ist das Programm:

Kürbissuppe ab 12:00

15:00 Hühnerfütterung

17:00 Konzert mit dem Duo JOJAY (Akustik-Swing-Jazz aus Braunschweig)

Hausführungen, Kaffee, Kuchen und Limonade gibt es durchgängig.

Eventuell werden wir auch noch vorher mit dem Umbau des kleinen Anhängers zur Lounge-Liege fertig, dann könnten wir den auch schon gemeinsam in Betrieb nehmen.

Kuchenspenden und Helfer*innen sind sehr willkommen!

Hühner und Hänger

Von den fünf Traktoranhängern, die wir mit dem Haus zusammen gekauft haben, haben wir drei inzwischen verkauft. Das hier ist der kleinste, der noch übrig geblieben ist (es gibt noch einen sehr großen mit einem platten Reifen, falls jemand Interesse hat…), und wir haben jetzt rausgefunden, dass er perfekt ist zum Abhängen. Er kriegt jetzt noch ein paar Polster und Kissen, und fertig ist der Chillinger!

Das Foto ist auch ein Suchbild für ein kleines schwarzes Huhn, das mitchillt. Manchmal chillen die Ex-Küken auch näher dran:

Sie sind ziemlich zahm und sehr neugierig und fangen nun auch schon an, die Blumen zu vernichten, die ich pflanzen konnte, nachdem die großen Hühner eingesperrt wurden.

Wir suchen jetzt also Abnehmer für vier zahme kleine Soda-Hühner: ein weißes, ein graues, ein hellbraunes, ein schwarzes und einen kleinen schwarzen Hahn (der sicherlich noch bunter wird). Vielleicht kennt jemand jemanden?

Ein hellbraunes und ein schwarzes Küken klettern auf Ziegelsteinen

Waschmittel selbst herstellen

Huhn und SeifeneimerNachdem ich vor ein paar Wochen unsere ehemalige „Praktikantin“ Anaïs in Prag wieder gesehen habe (und mich sehr darüber gefreut), hier noch ein Souvenir von ihr, das uns seit letztem Jahr gute Dienste leistet:

Wasch-Schleim à la Anaïs

Ich habe schon immer mal vage darüber nachgedacht, selbst Waschmittel herzustellen, war dann aber doch zu faul. Anaïs hat mir dann gezeigt, wie einfach es ist: im Wesentlichen verbringt man Zeit mit Warten. Klar, es ist ein wenig mehr Aufwand, als im Supermarkt welches in den Wagen zu packen, aber dafür weiß man genau, was drin ist. Ein Ansatz davon reicht bei uns für zwei Monate Wäsche waschen. Rein rechnerisch muss ich mich also sechs Mal im Jahr aufraffen, zwei Stunden darauf zu warten, dass das Waschmittel durchgezogen ist.

Für ca. 40 Waschgänge braucht man:

200 g Pflanzenölseife (wir haben mit dem Haus einen großen Eimer Kernseife geerbt, die ist auch in der Drogerie am billigsten, es gehen aber auch alle anderen Pflanzenölseifen, z.B. Aleppo- oder Marseiller Seife)

1 Tasse Waschsoda (gibt’s in der Drogerie)

1 10-l-Putzeimer

1 Reibe

1 Wasserkocher

ausreichend Plastikflaschen zum Abfüllen (es werden ca. 10 Liter, und die Flaschen müssen flexibel sein, damit man das Waschmittel aus der Flasche drücken kann: wir nehmen immer alte Putzmittelflaschen, es gehen aber auch z.B. diese schrecklichen 1,5-l-Pseudo-Pfandflaschen)

Die Pflanzenölseife reibt man in den Putzeimer und gibt 2 l heißes (nicht kochendes) Wasser dazu. Ein bisschen umrühren und ca. eine Stunde ziehen lassen, bis die Seifenflocken sich aufgelöst haben.

Dann gibt man eine Tasse Waschsoda dazu und lässt sie sich auflösen (ordentlich rühren, am besten mit dem Schneebesen). Das Ganze ergänzt man mit heißem Wasser bis auf 10 l und lässt es noch einmal eine Weile stehen, bis sich das Soda gelöst hat und die Masse anfängt, anzudicken. Dann füllt man es in die Plastikflaschen. Wenn es zu dickflüssig wird, um es in die Flaschen zu bekommen, einfach mit Wasser verdünnen.

Beim Umfüllen zieht das Waschmittel Fäden.

Das Ganze hat in etwa die Konsistenz von Schnodder und sieht auch so aus. Um es gut aus der Flasche wieder raus zu bekommen, vorher ordentlich schütteln. Pro Waschgang eine Tasse (ca. 250 ml) ins Waschmittelfach geben.

Wenn man Kochwäsche wäscht und möchte, dass es schön weiß wird, kann man pro Waschgang noch einen Löffel Bleichmittel hinzufügen. Sowas gibt es z.B. bei den Waschmittelbaukastensystemen im Biomarkt.

Ich findes es total angenehm, dass es einfach nach nichts riecht, aber man kann auch noch bisschen ätherisches Öl dazu geben, wenn man will, dass die Wäsche nach Lavendel, Rosen oder Weihnachten (ich bin sicher, es gibt Bratapfel-Duftöl oder so) duftet. So viele Möglichkeiten!

 

Geburtstag auf ugandisch

Heute ist der 24.6., das ist in unserer WG immer ein Tag voller Geburtstage, unter anderem der von Astrid, also von mir. Vor 4 Tagen bin ich nach Uganda gereist, wo ich die nächsten 3 Monate verbringen werde. Und heute habe ich direkt erfahren, wie hier Geburtstag gefeiert wird. Gegen Mittag ist Gertrude, die Hausherrin, mit einigen Leuten im Gepäck heimgekehrt und alle haben angefangen, Essen zu kochen. Zuerst habe ich mitgeholfen, Kartoffeln, die hier „Irish Potatoes“ genannt werden, Karotten und Paprika klein zu schneiden.

Nach einer Weile haben mich ein paar Mädels dann zum Spielen mitgenommen. Wir sind um die Wette gelaufen und sie haben mir gezeigt, welche Pflanzen sie so da haben (z.B. Bananen und Kohl).

Dann sollte ich mich hinsetzen und mir wurden die Augen verbunden. Und dann wurde Geburtstag gefeiert. Hinter mir haben sich die Kinder angeschlichen und mich mit Wasser überschüttet bis ich klatschnass war. Danach durfte ich mich gnädigerweise abtrocknen und umziehen. Denn normalerweise wird das Geburtstagskind von jedem nass gemacht, der im Lauf des Tages vorbeikommt.

Wieder trocken und in frischen Klamotten gab es dann Essen. Es gab Kohl und Posho, was es zu fast jeder Mahlzeit gibt. Außerdem gab es noch Spagetti und selbst gemachte Pommes zur Feier des Tages. Zum Nachtisch gab es ganz viel Kuchen, Ananas (die ich leider aufgrund meines Magens nicht essen konnte) und selbst gemachte Bananenchips.

Alles in allem, ein sehr aufregender Tag mit so einigen Überraschungen. Denn zu guter Letzt übergab Gertrude mir ein kleines Geschenk, das meine liebe WG schon im Mai hier hergeschickt hatte. Vielen lieben Dank nochmal an euch, ihr hättet mich fast zum Heulen gebracht 😉 Und natürlich auch vielen Dank an alle, die mir auch gratuliert haben.

Ansonsten ist es sehr schön hier, wenn auch vieles sehr anders ist. Es gibt zum Beispiel aktuell kein fließendes Wasser, da die Wasserpumpe kaputt ist. Aber ich lerne, mich hier zurecht zu finden und lerne sogar ein paar Brocken Luganda, die Sprache, die viele hier sprechen. Sehr aufregend alles.

… and now for something completely different…

Letztes Wochenende sind wir alle mal weggefahren: Lukas und Jan waren mit Ex-Mitbewohner Bennet und einigen Freunden auf der NordCon in Hamburg, um dort den Sanitätsdienst zu übernehmen. Hauptsächlich haben sie Pflaster und Kühlpacks verteilt, aber ein paar Mal mussten sie auch den Krankenwagen rufen, und dann hatten sie ein bisschen Schwierigkeiten: Sie mussten der Krankenwagenbesetzung erklären, dass sie zwar so aussehen, als wären sie nur als Elfen- und Orksanitäter verkleidet, sie aber in Wirklichkeit gelernte Rettungshelfer, Medizinstudenten und Notfallsanitäter sind. Lukas hat auch dieses Jahr am Zamonischen Lügenduell teilgenommen, anders als letztes Jahr aber nicht den ersten Platz belegt.

Der Burghof in PrerovIch habe unsere ehemalige „Praktikantin“ Anaïs in Prag besucht und bin mit ihr und ihrem Chor Haeri nach Přerov gefahren, zum Folklorefestival „V zámku a podzámčí“. Ich glaube, ich war die einzige nicht-tschechischsprachige Touristin… aber es waren alle ausgesprochen nett und haben mich und meine Kamera toleriert. Neben Anaïs‘ georgischem Chor hat eine kleine lettische Gruppe gesungen und es gab ein paar Shirin-Tänzerinnen in spektakulär glitzernden Gewändern. Am nächsten Tag waren es dann slowakische und tschechische Gruppen aus der Region. Musiker und Tänzer hatten viel Spaß, glaube ich, und ich auch. Jetzt freue ich mich um so mehr auf das tff in Rudolstadt! Nur Astrid ist zuhause geblieben und hat sich auf ihren Uganda-Aufenthalt vorbereitet. In wenigen Tagen geht es für sie los.Musiker auf dem Festival

Küken!

Küken am FutternapfEric hat tapfer durchgehalten beim Brüten (am Anfang mussten wir sie sogar einmal am Tag vom Nest heben, damit sie wenigstens ein Schnellpflegeprogramm von Essen-Staubbad-Ausschütteln durchläuft), und aus den acht Eiern sind fünf Küken geschlüpft! Drei Eier hat sie vorher selbst aussortiert.

Nun gibt es zwei gelbe, zwei schwarz-weiße und ein graues Küken. Es war erstaunlich schwer, fünf wuselnde Küken und eine engagierte Glucke aufs Foto zu bekommen, aber hier zeigt Eric ihnen, wie man ein ordentliches Staubbad nimmt:

Eric nimmt ein Staubbad und die Küken gucken zu

Leb wohl, Hahn Solo!

Hahn Solo, als er noch jung war.Unser erster Hahn, Hahn Solo, ist heute gestorben.

Er konnte schön krähen und war ein sehr zahmer und freundlicher Hahn.

Aber in der letzten Zeit ging es ihm sehr schlecht. Er hatte Schmerzen, konnte nicht mehr laufen und stehen und musste im Haus schlafen, weit weg von den anderen Hühnern.

Jetzt tut ihm nichts mehr weh. Wir hoffen, dass er es bei uns schön hatte.

Leb wohl, Hahn Solo!

Kerstin, Astrid, Lukas, Jan und die Hühner

Slartibartfass, Donnatella, Eric, Putme, Hades, Ifirn, Paul, Else, Mallorca und Leia