Und noch ein Haus möchte neu bewohnt werden

Hier gibt es einen tollen Garten!

Letzte Woche hat die Hildesheimer Allgemeine Zeitung über unser Wohnprojekt berichtet. Jetzt hat uns eine Bodenburger Familie angesprochen und gefragt, wie wir das denn so organisiert haben. Sie suchen nämlich neues Leben für ein Haus, das sie gerade geerbt haben. Wir waren natürlich neugierig und haben uns bei ihnen zur Besichtigung eingeladen.

Badewanne und historischer Waschtisch

Genau wie bei uns gibt es jede Menge tolle Möbel und Geräte aus den verschiedensten Jahrzehnten.

Das Haus war einmal ein relativ großer Handwerksbetrieb, darum ist ziemlich viel Platz: Es gibt mehr oder weniger vier Wohnungen im Haus – und viel Platz zur Entfaltung in ehemaligen Betriebs- und Wirtschaftsräumen.

Wir haben wegen des enormen Platzangebotes sofort angefangen, über ein Studentenwohnheim in Bodenburg zu phantasieren. (Gibt es da nicht eine Fakultät für Restaurierung von Gebäuden?) Die Lammetalbahn von Bodenburg nach Hildesheim fährt ziemlich direkt am Kulturcampus Marienburg der Uni Hildesheim vorbei. Wenn sie auch noch dort halten würde, wäre die Anbindung perfekt. Ob sich da vielleicht über die region nette innerste was machen lässt? Erstmal werden wir jedenfalls überall rumerzählen, dass ein tolles Gebäude sich nach neuen Bewohnerinnen und Bewohnern sehnt.

Die Eigentümer wollen mit dem Verkauf nicht reich werden – Ihnen ist viel wichtiger, dass das Haus liebevoll bewohnt und nicht als Spekulationsobjekt genutzt wird.

Grog’n Roll-Konzert in HAAARRRmeln!

Mr. Hurley und die Pulveraffen spielen immer im Piratenkostüm

Wir waren beim Konzert von Mr. Hurley und die Pulveraffen!

Besonders schön: Es gab neben vielen Trinkliedern auch ein Nüchternheitslied („nee danke, ich muss noch seefahren“). Außerdem hat die Band einen Shanty gegen Fremdenfeindlichkeit geschrieben.

Wer sich für „historisch fragwürdige Piratenromantik“ (Band) und schwungvollen Grog´n Roll mit deutlichen Folk-Einflüssen begeistern kann, kann sich die Pulveraffen noch das ganze Jahr anhören. Tourtermine gibt es hier.

Frühstück mit Journalistin und Fotograf

Stillleben: Eine Hildesheimer Zeitung, eine Tasse Kaffee, eine Kanne und einige Kekse

Am letzten Samstag waren die Redakteurin Ulrike Kohrs und Fotograf Werner Kaiser von der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung bei uns zu Besuch. Sie wollten einen Artikel über das Leben in der Dorf-WG als alternative Wohnform schreiben. Erst mal haben wir uns gewundert – so ungewöhnlich finden wir uns selber gar nicht. Aber andererseits: eine typische Kleinfamilie sind wir nicht, und eine typische Studenten-WG auch nicht.

Der Artikel am Montag hat tatsächlich eine halbe Zeitungsseite eingenommen und sehr wohlwollend über unser Haus und unsere Baustelle berichtet. Lesen kann man ihn hier. Mal sehen, ob wir jetzt ganz schnell eine neue Mitbewohnerin oder einen neuen Mitbewohner finden.

Schon/Erst

oder: Vorher/Nachher

Jetzt wohne ich schon/erst acht Monate hier in Bodenburg, und im Moment schwanke ich ständig zwischen diesen beiden Polen: schon so viel passiert! Erst so wenig geschafft! In der Theorie weiß ich, dass ein fast hundersiebzig Jahre altes Haus (es wurde 1844 errichtet), jahrzehntelang unrenoviert, mit unseren Ressourcen nicht in acht Monaten fertig ist, aber… es geht sooo langsam! Gefühlt. Obwohl wir jetzt schon einen fast fertigen Hühnerstall haben.

Da helfen Vorher/Nachher-Bilder. Zum Beispiel von der Küche.

Unsere Küche im Urzustand und jetzt

Ja, ich weiß, soo viel sieht man nicht – die meisten Räume haben wir einfach nur in einen benutzbaren Zustand gebracht, die alten Rollos und Gardinen entfernt, hier auch den Tisch neu gestrichen, aber es fühlt sich schon viel mehr wie ein Zuhause an. So auch in der Guten Stube.Gute Stube

Im Gästezimmer war nicht viel zu tun, das war einfach schon immer ein toller Raum, aber dort hängt jetzt ein Bild aus dem Schlafzimmer meiner Oma über dem Bett und es gibt eine Spielekiste, wenn Kinder zu Besuch kommen.

Gästezimmer im Urzustand und jetztUnd, zu guter letzt, noch work in progress: bei zwei kleinen Schlafzimmern haben wir die Tapete abgenommen, und zu Tage gekommen ist die originale, ultramarinblaue Wandfarbe. Die Räume sollen denkmalgerecht renoviert werden, und sind sozusagen der „Testballon“ für weitere Renovierungen:

Schlafzimmer mit ursprünglicher Wandfarbe