Hühner und Hänger

Von den fünf Traktoranhängern, die wir mit dem Haus zusammen gekauft haben, haben wir drei inzwischen verkauft. Das hier ist der kleinste, der noch übrig geblieben ist (es gibt noch einen sehr großen mit einem platten Reifen, falls jemand Interesse hat…), und wir haben jetzt rausgefunden, dass er perfekt ist zum Abhängen. Er kriegt jetzt noch ein paar Polster und Kissen, und fertig ist der Chillinger!

Das Foto ist auch ein Suchbild für ein kleines schwarzes Huhn, das mitchillt. Manchmal chillen die Ex-Küken auch näher dran:

Sie sind ziemlich zahm und sehr neugierig und fangen nun auch schon an, die Blumen zu vernichten, die ich pflanzen konnte, nachdem die großen Hühner eingesperrt wurden.

Wir suchen jetzt also Abnehmer für vier zahme kleine Soda-Hühner: ein weißes, ein graues, ein hellbraunes, ein schwarzes und einen kleinen schwarzen Hahn (der sicherlich noch bunter wird). Vielleicht kennt jemand jemanden?

Ein hellbraunes und ein schwarzes Küken klettern auf Ziegelsteinen

Waschmittel selbst herstellen

Huhn und SeifeneimerNachdem ich vor ein paar Wochen unsere ehemalige „Praktikantin“ Anaïs in Prag wieder gesehen habe (und mich sehr darüber gefreut), hier noch ein Souvenir von ihr, das uns seit letztem Jahr gute Dienste leistet:

Wasch-Schleim à la Anaïs

Ich habe schon immer mal vage darüber nachgedacht, selbst Waschmittel herzustellen, war dann aber doch zu faul. Anaïs hat mir dann gezeigt, wie einfach es ist: im Wesentlichen verbringt man Zeit mit Warten. Klar, es ist ein wenig mehr Aufwand, als im Supermarkt welches in den Wagen zu packen, aber dafür weiß man genau, was drin ist. Ein Ansatz davon reicht bei uns für zwei Monate Wäsche waschen. Rein rechnerisch muss ich mich also sechs Mal im Jahr aufraffen, zwei Stunden darauf zu warten, dass das Waschmittel durchgezogen ist.

Für ca. 40 Waschgänge braucht man:

200 g Pflanzenölseife (wir haben mit dem Haus einen großen Eimer Kernseife geerbt, die ist auch in der Drogerie am billigsten, es gehen aber auch alle anderen Pflanzenölseifen, z.B. Aleppo- oder Marseiller Seife)

1 Tasse Waschsoda (gibt’s in der Drogerie)

1 10-l-Putzeimer

1 Reibe

1 Wasserkocher

ausreichend Plastikflaschen zum Abfüllen (es werden ca. 10 Liter, und die Flaschen müssen flexibel sein, damit man das Waschmittel aus der Flasche drücken kann: wir nehmen immer alte Putzmittelflaschen, es gehen aber auch z.B. diese schrecklichen 1,5-l-Pseudo-Pfandflaschen)

Die Pflanzenölseife reibt man in den Putzeimer und gibt 2 l heißes (nicht kochendes) Wasser dazu. Ein bisschen umrühren und ca. eine Stunde ziehen lassen, bis die Seifenflocken sich aufgelöst haben.

Dann gibt man eine Tasse Waschsoda dazu und lässt sie sich auflösen (ordentlich rühren, am besten mit dem Schneebesen). Das Ganze ergänzt man mit heißem Wasser bis auf 10 l und lässt es noch einmal eine Weile stehen, bis sich das Soda gelöst hat und die Masse anfängt, anzudicken. Dann füllt man es in die Plastikflaschen. Wenn es zu dickflüssig wird, um es in die Flaschen zu bekommen, einfach mit Wasser verdünnen.

Beim Umfüllen zieht das Waschmittel Fäden.

Das Ganze hat in etwa die Konsistenz von Schnodder und sieht auch so aus. Um es gut aus der Flasche wieder raus zu bekommen, vorher ordentlich schütteln. Pro Waschgang eine Tasse (ca. 250 ml) ins Waschmittelfach geben.

Wenn man Kochwäsche wäscht und möchte, dass es schön weiß wird, kann man pro Waschgang noch einen Löffel Bleichmittel hinzufügen. Sowas gibt es z.B. bei den Waschmittelbaukastensystemen im Biomarkt.

Ich findes es total angenehm, dass es einfach nach nichts riecht, aber man kann auch noch bisschen ätherisches Öl dazu geben, wenn man will, dass die Wäsche nach Lavendel, Rosen oder Weihnachten (ich bin sicher, es gibt Bratapfel-Duftöl oder so) duftet. So viele Möglichkeiten!

 

Geburtstag auf ugandisch

Heute ist der 24.6., das ist in unserer WG immer ein Tag voller Geburtstage, unter anderem der von Astrid, also von mir. Vor 4 Tagen bin ich nach Uganda gereist, wo ich die nächsten 3 Monate verbringen werde. Und heute habe ich direkt erfahren, wie hier Geburtstag gefeiert wird. Gegen Mittag ist Gertrude, die Hausherrin, mit einigen Leuten im Gepäck heimgekehrt und alle haben angefangen, Essen zu kochen. Zuerst habe ich mitgeholfen, Kartoffeln, die hier „Irish Potatoes“ genannt werden, Karotten und Paprika klein zu schneiden.

Nach einer Weile haben mich ein paar Mädels dann zum Spielen mitgenommen. Wir sind um die Wette gelaufen und sie haben mir gezeigt, welche Pflanzen sie so da haben (z.B. Bananen und Kohl).

Dann sollte ich mich hinsetzen und mir wurden die Augen verbunden. Und dann wurde Geburtstag gefeiert. Hinter mir haben sich die Kinder angeschlichen und mich mit Wasser überschüttet bis ich klatschnass war. Danach durfte ich mich gnädigerweise abtrocknen und umziehen. Denn normalerweise wird das Geburtstagskind von jedem nass gemacht, der im Lauf des Tages vorbeikommt.

Wieder trocken und in frischen Klamotten gab es dann Essen. Es gab Kohl und Posho, was es zu fast jeder Mahlzeit gibt. Außerdem gab es noch Spagetti und selbst gemachte Pommes zur Feier des Tages. Zum Nachtisch gab es ganz viel Kuchen, Ananas (die ich leider aufgrund meines Magens nicht essen konnte) und selbst gemachte Bananenchips.

Alles in allem, ein sehr aufregender Tag mit so einigen Überraschungen. Denn zu guter Letzt übergab Gertrude mir ein kleines Geschenk, das meine liebe WG schon im Mai hier hergeschickt hatte. Vielen lieben Dank nochmal an euch, ihr hättet mich fast zum Heulen gebracht 😉 Und natürlich auch vielen Dank an alle, die mir auch gratuliert haben.

Ansonsten ist es sehr schön hier, wenn auch vieles sehr anders ist. Es gibt zum Beispiel aktuell kein fließendes Wasser, da die Wasserpumpe kaputt ist. Aber ich lerne, mich hier zurecht zu finden und lerne sogar ein paar Brocken Luganda, die Sprache, die viele hier sprechen. Sehr aufregend alles.

… and now for something completely different…

Letztes Wochenende sind wir alle mal weggefahren: Lukas und Jan waren mit Ex-Mitbewohner Bennet und einigen Freunden auf der NordCon in Hamburg, um dort den Sanitätsdienst zu übernehmen. Hauptsächlich haben sie Pflaster und Kühlpacks verteilt, aber ein paar Mal mussten sie auch den Krankenwagen rufen, und dann hatten sie ein bisschen Schwierigkeiten: Sie mussten der Krankenwagenbesetzung erklären, dass sie zwar so aussehen, als wären sie nur als Elfen- und Orksanitäter verkleidet, sie aber in Wirklichkeit gelernte Rettungshelfer, Medizinstudenten und Notfallsanitäter sind. Lukas hat auch dieses Jahr am Zamonischen Lügenduell teilgenommen, anders als letztes Jahr aber nicht den ersten Platz belegt.

Der Burghof in PrerovIch habe unsere ehemalige „Praktikantin“ Anaïs in Prag besucht und bin mit ihr und ihrem Chor Haeri nach Přerov gefahren, zum Folklorefestival „V zámku a podzámčí“. Ich glaube, ich war die einzige nicht-tschechischsprachige Touristin… aber es waren alle ausgesprochen nett und haben mich und meine Kamera toleriert. Neben Anaïs‘ georgischem Chor hat eine kleine lettische Gruppe gesungen und es gab ein paar Shirin-Tänzerinnen in spektakulär glitzernden Gewändern. Am nächsten Tag waren es dann slowakische und tschechische Gruppen aus der Region. Musiker und Tänzer hatten viel Spaß, glaube ich, und ich auch. Jetzt freue ich mich um so mehr auf das tff in Rudolstadt! Nur Astrid ist zuhause geblieben und hat sich auf ihren Uganda-Aufenthalt vorbereitet. In wenigen Tagen geht es für sie los.Musiker auf dem Festival

Küken!

Küken am FutternapfEric hat tapfer durchgehalten beim Brüten (am Anfang mussten wir sie sogar einmal am Tag vom Nest heben, damit sie wenigstens ein Schnellpflegeprogramm von Essen-Staubbad-Ausschütteln durchläuft), und aus den acht Eiern sind fünf Küken geschlüpft! Drei Eier hat sie vorher selbst aussortiert.

Nun gibt es zwei gelbe, zwei schwarz-weiße und ein graues Küken. Es war erstaunlich schwer, fünf wuselnde Küken und eine engagierte Glucke aufs Foto zu bekommen, aber hier zeigt Eric ihnen, wie man ein ordentliches Staubbad nimmt:

Eric nimmt ein Staubbad und die Küken gucken zu

Leb wohl, Hahn Solo!

Hahn Solo, als er noch jung war.Unser erster Hahn, Hahn Solo, ist heute gestorben.

Er konnte schön krähen und war ein sehr zahmer und freundlicher Hahn.

Aber in der letzten Zeit ging es ihm sehr schlecht. Er hatte Schmerzen, konnte nicht mehr laufen und stehen und musste im Haus schlafen, weit weg von den anderen Hühnern.

Jetzt tut ihm nichts mehr weh. Wir hoffen, dass er es bei uns schön hatte.

Leb wohl, Hahn Solo!

Kerstin, Astrid, Lukas, Jan und die Hühner

Slartibartfass, Donnatella, Eric, Putme, Hades, Ifirn, Paul, Else, Mallorca und Leia

Scheunenflohmarkt am Pfingstmontag – ein kleiner Bericht

Der Flohmarkt liegt nun schon fast eine Woche zurück, und jetzt ist endlich das Wochenende, das wir alle eigentlich schon nach dem Pfingsten gebraucht hätten um uns zu erholen. Die Anstrengung hat sich allerdings gelohnt:

Wir haben mehr Geld eingenommen, als der Einkauf vorm Wochenende gekostet hat.
Für Chancen durch Lernen für Uganda e.V. sind immerhin 70 Euro Spenden durch Kaffee und Kuchen zusammengekommen.
Wir hatten eine ziemlich perfekte Menge Kuchen und Nudelsalat über. (Lukas musste sich ein paar Tage kein Essen für die Arbeit vorbereiten.)
Die Scheune ist jetzt viel ordentlicher, das Hühnergehege ist einer Überdachung wieder ein Stück näher und der alte Pferdestall… Naja, der steht voller Schrott, nachdem er so schön leergeräumt war. Aber immerhin sortiert!

Die Vorbereitungen laufen

Und nicht zuletzt war der Pfingstmontag wirklich schön. Das Wetter war ein Traum, unser Sonnensegel wäre nur beinahe weggeflogen.
Es war wirklich herrlich zu sehen, wie sich Leute über Flohmarktzeug aus der Scheune gefreut haben. (Hier eine kurze Erinnerung: bei uns erworbene Hexenbesen sind nicht für den öffentlichen Flugverkehr ausserhalb des eigenen Grundstückes zugelassen, für eventuelle Flugunfälle und Sachschäden übernehmen wir keine Haftung.)
Kaffee und Kuchen haben den Menschen geschmeckt, und gewisse kleine Mädchen haben dafür gesorgt, dass auch die Hühner den ganzen Tag fürstlich versorgt waren.
Das hätten wir ohne unsere tollen Helfer und Kuchen-Mitbringer nicht geschafft. Ein Glück, dass wir so viele nette Leute kennen. Und denk mal einer an, wir lernen sogar noch neue kennen. Einer von unseren Helfern hat sich nämlich einfach so für unseren Newsletter angemeldet, um mehrere Tage in Folge bis dato fremden Leuten beim Räumen, Vorbereiten und Verkaufen zu helfen. Vielen, vielen Dank dafür!

Es geht voran

Kerstin sät Rasen in der Hühnervoliere, im Hintergrund wird die Tür eingebaut.

Heute nachmittag gab es genug Sonne, dass wir uns zusammen mit den Hühnern auf den Hof getraut haben, um weiter am Außengehege zu bauen. Jetzt ist die obere Hälfte der Voliere grün angestrichen, es gibt eine Tür und unter schützenden Gitterrosten ist ein bisschen Gras eingesät. Die Voliere nimmt also langsam weiter Gestalt an. Die Zeit, wo wir wieder auf dem Hof essen können, rückt näher. Im  Moment geht das nicht, man hat immer gleich drei gierige Hühner auf dem Teller sitzen.

Der schüchterne Ifirn steht verlegen auf einem Bein.

Allerdings kommen auch neue Probleme auf uns zu: Unser wunderschöner , schneeweißer und friedlicher Junghahn Ifirn wird von den anderen Hühnern oft vertrieben und hält darum meist einen großen Sicherheitsabstand, besonders zu den anderen Hähnen. Dafür wird die Voliere aber zu klein. Aber vielleicht weiß im Geflügelzuchtverein jemand Rat, für die Zucht braucht man ja auch meistens einen Reservehahn.

Außerdem haben wir ein paar weitere Quadratmeter Hof vom Asphalt befreit. Astrid schreibt sehr fleißig an ihrer Bachelorarbeit, und am Montag zieht ein neuer Mitbewohner ein. Das wird auch ganz abenteuerlich, er spricht nämlich keine einzige Sprache, die wir auch können.

Müllvermeidung 101

Eines unserer langfristigen Ziele ist es, umweltfreundlicher zu leben, beispielsweise dadurch, dass wir unseren Müll reduzieren wollen. Manche Leute machen das recht extrem, das nennt sich dann „zero waste“ (deutsch: null Abfall bzw. Verschwendung). So weit wollen wir dann doch nicht gehen, aber mittlerweile haben wir uns ein paar Tricks angeeignet, mit denen wir unseren Müllberg ein bisschen verkleinern. Genau diese wollen wir in diesem Post mit euch teilen. Und zwar welche, die ihr ganz einfach ohne viel Aufwand nachmachen könnt.

Essen:

  1. Plastikverpackungen. Beim Kauf von Obst und Gemüse gibt es oft Produkte, die bereits in Plastik verpackt sind. Wenn die Möglichkeit besteht, ist es viel besser, zu den losen Produkten zu greifen. Und dafür muss man dann nichtmal die Plastikbeutelchen, die direkt daneben hängen, nehmen. Oft kann man die Paprika oder Orangen einfach so mitnehmen oder aber in eine eigene Tasche packen. Womit wir beim zweiten Punkt wären.
  2. Einkaufstaschen. Ich denke, das ist ein Punkt den viele schon befolgen, der Vollständigkeit halber möchte ich ihn trotzdem erwähnen. Nehmt eure eigenen Tüten, Rucksäcke, Körbe zum Einkauf mit. Profitipp: Besorgt euch ein paar zusammenfaltbare Tragetaschen und packt sie zu eurer Standardausrüstung in eure Tasche. Taschen kann man immer gut gebrauchen.
  3. Kaffee. Besorgt euch euren eigenen To-Go Becher. Es gibt so viele verschiedene, ob aus Bambus (so einen hat Jan) oder doch eher Thermos (das ist meiner). Ich habe meinen fast immer dabei, vor allem im Winter, meist gefüllt mit Tee. Und bei manche Kaffeeläden bekommt man sogar Rabatt wenn man den eigenen Becher dabei hat.
  4. Getränke. Auch ein Klassiker, aber immer noch wichtig und gut. Eine eigene Wasserflasche ist, zumindest für mich, ein Muss. Hier gibt es auch viele verschiedene Varianten, z.B. aus Hartplastik oder Edelstahl. Wer auf Trinkhalme nicht verzichten möchte, kann gerne Modelle aus Glas oder Edelstahl verwenden.
  5. Verpackungen. Allgemein gilt, Plastikverpackungen meiden, wo es geht. Jogurt, Milch, Suppen und vieles mehr gibt es in Gläsern zu kaufen, was viel umweltfreundlicher ist.

Hygiene

  1. Duschen. Duschgel und Shampoo sind recht einfach packungsfrei zu erwerben. Statt Duschgel oder Flüssigseife kann man einfach ein Stück Seife nehmen. Für Shampoo gibt es festes Shampoo zu kaufen. Sowohl vom Aussehen als auch von der Handhabung wie Seife. Nur eben für die Haare. Ich kaufe meine bei Lush, aber in vielen Bio-Läden und Reformhäusern gibt es auch eine gute Auswahl.
  2. Periode. Tampons oder Binde? Produziert beides Müll, kostet, ist aus Plastik und kann Toxisches Schocksyndrom auslösen. Was frau stattdessen verwenden kann? Menstruationstassen und Stoffbinden. Ich benutze meine Tasse seit knapp 2 Jahren und würde sie nie mehr hergeben. Klar, das kostet ein bisschen mehr als eine Packung Tampons, aber das hat man finanziell recht schnell wieder drin. Inzwischen sind sie sogar in den einschlägigen Drogerien zu finden.
  3. Zähne putzen. Handzahnbürsten bestehen so gut wie nur aus Plastik. Der Kopf, der Griff: Plastik. Als Alternative dazu gibt es Bambuszahnbürsten. Die Borsten bestehen zwar auch aus Plastik, dafür ist der Stiel komplett kompostierbar.

Wer sich mehr für das Thema interessiert, kann mal bei folgenden Websiten anfangen: Lauren Singer, Bea Johnson (beide auf Englisch), Milena Glimbovski.

Die angegebenen Links sind übrigens alle zu Produkten, die wir selbst benutzen und für gut befunden haben.