Ein Wochenende in Berlin

Hui, war das ein aufregendes Wochenende. Wir haben einen Ausflug nach Berlin gemacht, um dort mit ungefähr 35.000 Menschen Kerstins Geburtstag zu feiern. Okay, nicht ganz. Wir haben gemeinsam für eine ökologischere Landwirtschaft demonstriert.

Auf dem Women’s March

Astrid und Lukas sind bereits am Freitag trotz aller Widrigkeiten angereist. Astrid hatte das Zugticket für Samstag statt Freitag Abend gebucht und dann mussten sie auch noch zum Zug rennen, weil der Bus, wie immer, Verspätung hatte. Aber sie wollten unbedingt schon früher anreisen, damit sieam Samstag schon um 10 Uhr am Brandenburger Tor sein konnten, um an der ersten Demo des Tages auch teilzunehmen. Diese war Teil des weltweit stattfindenden „Women’s March“ („Frauenmarsch“) für mehr Gleichberechtigung aller Menschen. Nachdem dort die Ansprachen zur Hälfte der Demonstration vorbei waren, haben die beiden sich abgesetzt, um zurück zum Brandenburger Tor und der nächsten Demo zu gehen. Dort trafen sie sich dann mit dem Rest der Gruppe und dem Geburtstagskind.

Die zweite Demo des Tages, die „Wir haben’s satt“ 2019, war mit ungefähr 10x mehr Teilnehmern deutlich größer. Weshalb wir die erste Stunde damit verbracht haben, rumzustehen und darauf zu warten, dass wir uns endlich auch bewegen konnten. Ein paar hundert Meter lang sind wir dann tatsächlich mitgelaufen bevor wir uns auch dort absetzten. Denn Lukas und Astrid mussten zum Bus zurück nach Braunschweig und davor wollten wir gemeinsam Mittag essen.

Die Reste der Geburtstagsparty hatten noch ein schönes Berlin-Wochenende mit viel Herumhängen und Reden in Cafés, einem schönen Spaziergang entlang der Spree und, zum krönenden Abschluss, superleckerem, veganem, vietnamesischem Essen. Mjam!

Ein herzliches Dankeschön an die Berlinerinnen Andrea, Jule, Olivia und Lui, die uns aufgenommen, gefüttert und herumgeführt haben!

Dezember-Januar-Februar-Katze

Nach einer zweimonatigen Internetauszeit und Meditationsretreat (Sofa) ist Piri wieder da! Hier sieht man die Katze beim misstrauischen Beschnuppern mit dem bezaubernden Frederick. Das ist der neue Assistent von Houdini.

Kaninchen sollen sich auf neutralem Boden kennenlernen, und weil es draußen wirklich kalt war (-10 Grad!), haben sich die beiden also ein paar Tage in meinem Zimmer herum getrieben und innerhalb kürzester Zeit ein großes Chaos gezaubert. Piri was not amused.

Was tun mit den ganzen Hühnern?


Wenn man „fachwerkhuhn“ heißt, kriegt man erstaunlich viel Hühnerdeko geschenkt (wir hätten uns „fachwerkgold“ nennen sollen. Oder zumindest „fachwerkkeks“!). Und Huhn-Keksausstecher. Und Hühnerservietten.

Anlässlich Weihnachten anbei eine Warnung an alle, die uns weitere Hühnerdeko schenken wollen: ich habe jetzt einen Aufbewahrungsort gefunden. Für alle Hühner.

Im Hühner-Voodoo-Altar in der guten Stube. Wer denkt bei Hühnern nicht sofort an Voodoo? Wahrscheinlich niemand außer mir… Da ist meine morbide Ader wieder zum Vorschein gekommen. Aber er macht sich gut in der Stube, der Altar.

Vorfreude

Kerstin steht im leergeräumten Pferdestall und breitet die Arme aus. Wir haben den Pferdestall leer geräumt! Es war viel Sortiererei: Altmetall, alte Plastikplanen, ominöse Säcke mit Dünger und „Stall-Super“, Hacken, Sensen, verrostete Ketten. Und „Ist das Kunst oder kann das weg?“, mit anderen Worten: Kann man daraus noch Lampen basteln? Überhaupt ist das öfter mal ein Streitpunkt in der WG, ob man das „noch gebrauchen“ kann. Ich bin mehr so ein Wegschmeißer (ich bin schon so oft umgezogen) und Familie Rose sind mehr so Aufheber. Aber meistens kriegen wir einen Kompromiss hin.

Und jetzt ist hier Platz! Und man hat Luft, etwas Neues zu machen! Der Plan ist, den Pferdestall als Werkstatt zu nutzen, und ich freue mich schon sehr darauf, sie einzurichten. Wenn im Moment die anderen das WG-Tablet suchen, ist es bei mir und ich gucke Werkstatteinrichtungs-Videos.

Nur ein kleines Podest aus Zement und Ziegelsteinen muss noch weggehackt werden für einen geraden Fußboden.

Los geht’s!

Kerstin schwingt die Spitzhacke.

 

Extreme-Mausering

Unser Huhn Donatella sieht ganz zerrupft ausDas zerrupfte Häuflein Elend, das da hinter Malle und Else steht, ist Donatella. Sie ist dieses Mal spät dran mit der Mauser, aber dafür macht sie es richtig und mausert gleich alles. Da sieht man mal wieder wie wenig Huhn unter dem prachtvollen Gefieder übrig bleibt. Sie kriegt auch neue Schwanzfedern und sieht ein ganzes Stück kürzer aus. Aber es wächst schon wieder. Und sie wird mit jeder Mauser ein bisschen dunkler.

Donatellas federloser Po.

Yes we Kanin!

Ein schwarzes Zwergkaninchen mit Hängeohren untersucht die Tür zum HühnergehegeDas  ist Houdini. Auf der falschen Seite des Zauns. Tadaah! (Die Hühner applaudieren.) Eigentlich heißt sie Floppy (wegen der niedlichen Hängeohren), aber ich habe in der WG eine Umbenennungskampagne gestartet, aus oben ersichtlichem Grund: Die beiden Kaninchen Floppy und Ylva stammen von einer Freundin, und ich habe sie übernommen, damit sie – ganz unkompliziert – bei den Hühnern mit wohnen können.

Nur, dass sie regelmäßig keine Lust mehr haben, bei den Hühnern zu wohnen, und dann guckt man aus dem Küchenfenster und es bietet sich einem folgende Idylle: ein niedliches schwarzes Kaninchen mit Hängeohren sitzt mitten auf dem Hof und knabbert an den Astern. Und wir wissen schon wieder nicht, wie sie es raus aus dem Hühnergehege geschafft hat!

Dadurch, dass es ein komplett umbauter Hof ist, kommen sie ja nicht weit und spätestens morgens wenn es Futter gibt, sind sie wieder im Gehege. Nachmittags hoppeln sie auch ganz gerne mal in den Innenstall der Hühner und fressen ihnen ein paar Körner weg. Dafür finden die Hühner die Kaninchen-Nippel-Tränke viel toller als ihre eigene Stülptränke und bedienen sich dort. Und beide (Hühner und Kaninchen) stehen auf Möhren und zarte Haferflocken. Win-win.

Allerdings erklären wir uns den alten Zauberer-holt-Kaninchen-aus-Zylinder-Trick inzwischen so: das Kaninchen kann zaubern, nicht der Zauberer!

Winterfest und Bänderriss

Lukas und Astrid gutgelaunt bei der Arbeit – Heihi-Heiho.

Vor kurzem stand „Winterfest“ im gemeinsamen Kalender. Das ist allerdings keine Feier –  wir haben uns getroffen, um unser altes Haus gemeinsam auf den Winter vorzubereiten. Um es winterfest zu machen war Einiges zu tun: Wir haben vor den Außentüren dicke Vorhänge aufgehängt, den Heizölraum ein bisschen abgedichtet, damit das Heizöl nicht einfriert, den sonst offenen Teil des Hühnerstalls mit Planen verschlossen, damit es nicht so zugig ist und einen Tränkenwärmer und eine Wärmelampe installiert.

Das hält keinen harten Winter mehr aus!

Astrid schleift einen Fensterrahmen.

 

 

 

 

 

 

 

Und wir haben Astrids Fenster neu verkittet und gestrichen. Farbe und Kitt waren in einem so schlechten Zustand, dass sie wahrscheinlich keinen Winter mehr überständen hätten. Wir haben also den Fensterkitt ersetzt und die Rahmen erst abgeschliffen und dann übergestrichen. Dazu haben wir denkmalgerechte Materialien verwendet: Einfachen Fensterkitt aus Kreide und Leinöl und weiße Standölfarbe.

Hier ist der Fensterkitt schon ersetzt.

Bei Astrids Fenstern ist das besonders wichtig, weil es die ältesten Fenster im ganzen Haus sind. Sie stammen wohl noch aus der Zeit, in der das Haus gebaut wurde. Allerdings haben wir an dem einen Wochenende nur die Außenseiten der Fenster geschafft, die Innenseiten müssen bis zum Sommer warten.

 

 

Fast fertig: Lukas und Astrid streichen die Fensterrahmen.

Eigentlich wollte Astrid ihre Baustelle nach dem Wochenende wieder aufräumen. Leider ist sie am Dienstag in der Uni in Hildesheim die Treppe hinuntergefallen und hat sich das Fußgelenk verletzt. Erstmal sah es gar nicht so schlimm aus, aber am Nachmittag war es dann doch geschwollen und sehr schmerzhaft. Mit Hilfe einer Freundin aus dem Nachbardorf ging es ins Bernwardskrankenhaus (Danke nochmal, Dorothea!). Unser Auto war nämlich auf dem Weg nach Braunschweig, um einen Freund zum Bus zu bringen. Ergebnis der Untersuchung: Bänderriss, Astrid war erst mal außer Gefecht und musste in Bodenburg bleiben. Als wir aus dem Krankenhaus zurückkamen, wurden wir schon erwartet: Wir hatten in der ganzen Aufregung einen WG-Besichtigungstermin vergessen. Zum Glück hatte unser derzeitiger Mitbewohner, ein sehr netter Arzt aus Syrien, die Tür aufgemacht und schon mal eine Hausführung improvisiert.

Diese Woche haben sich viele Leute unser Haus angesehen – das Semester fängt an. Eine nette junge Frau hatte auch ein verletztes Fußgelenk und hat sich mit Astrid gut verstanden. Wenn alles gut geht, wird sie wohl übergangsweise bei uns einziehen.

Geteiltes Leid ist halbes Leid, der Liegeplatz ist auch gar nicht so schlecht.