
April-Katze

Abenteuer mit dem Bauernhof
Da liegt Piri im Februar bei 15 Grad auf dem Stuhl in der Sonne und sinniert, ob das jetzt der Klimawandel ist. Oder nur eine Wetterkapriole? Wird das wieder so ein heißer Sommer, wird das Wetter immer extremer? Kann man – kann sie da als Katze etwas gegen unternehmen? Kann Piri überhaupt was zur Weltrettung beitragen oder ist sie viel zu klein und die Probleme viel zu groß?
Wir wissen nicht, was Piri tun kann (sie bekommt jetzt allerdings immer ihr Futter aus den großen Säcken, weil das zumindest ein bisschen Plastik einspart), aber wir möchten mal gucken, was wir als fachwerkhühner tun können. Und im Sommer möchten wir mit Euch zusammen gerne ein paar Filme gucken, die nicht nur Probleme aufzeigen und einen dann ganz hilflos machen, sondern auch Lösungen anbieten.
Es wird also an drei Samstagen im August (am 3., 17. und 31.8.) bei uns Hofkino geben. Zwei Filme sind schon sicher: „Tomorrow“, ein französischer Dokumentarfilm, und „The March of Hope“ mit einer erstaunlich menschlichen und positiven Sicht auf die Flüchtlingssituation am Beginn von 2016.
Vielleicht kann da auch Piri was Positives mitnehmen (mal abgesehen von runtergefallenem Popcorn)?
Vor ein paar Wochen bin ich morgens die Hühner füttern gegangen, und Leia wollte nicht mehr laufen! Sie ist von der Stange runtergeflattert und dann einfach wie in Schockstarre sitzen geblieben. Ich habe sie an die warme Heizung reingeholt, und wir haben festgestellt, dass sie ihr rechtes Beinchen nicht belasten konnte.
Wir waren zweimal mit ihr beim Tierarzt, der nichts feststellen konnte, außer dass die Muskeln an dem Bein schon ganz atrophiert waren (wir hatten vorher nie gemerkt, dass sie gehumpelt hätte!), und ihr Cortison, Schmerzmittel und Vitamin B12 gegeben hat.
Wir haben sie also in der Waschküche an der Heizung behalten und ihr gutes Futter gegeben. Außerdem haben wir sie gebadet. Sie war ziemlich schmutzig und hatte unter den Flügeln ganz verfilzte Flaumfedern. Wahrscheinlich ist ihr mit dem schmerzenden Bein das Putzen schwer gefallen? Sie hat es seelenruhig ertragen und das Fönen hinterher richtig genossen.
Das Beinchen wird langsam besser, sie belastet es schon wieder ein wenig, und sie geht nun tagsüber raus auf den Hof und scharrt (noch etwas vorsichtig) im Kompost. Wir halten sie noch von den anderen getrennt, das wäre doch etwas stressig, besonders durch die beiden hormongepumpten Junghähne, die es dann voll ausnutzen, dass sie schlecht wegrennen kann. Hier ist ihre Pausenecke.
Und seit gestern hat sie raus, wo das Frühstück herkommt. Dann hüpft sie morgens um sieben die Treppe der Waschküche hoch und guckt mal, wo denn das Essen so lange bleibt.
… war recht erfreulich! Wir hatten noch nie so viele Übernachtungsgäste, zum Beispiel! Das macht immer wieder Spaß, weil man meist interessante Leute kennen lernt. Und dann ist auch unser Lieblingsmitbewohner Alaa wieder da (und hat am 18. März seine Fachsprachprüfung. Daumen drücken!), und, wenn es klappt, gibt es ab Ende März noch eine neue Mitbewohnerin. Volles Haus!
Außerdem war es, wie überall, ganz schön warm für den Februar, so dass ich wieder anfangen konnte, einen Nachmittagskaffee auf der sonnenbeschienen Hoftreppe zu trinken (und mir dabei intensive Gedanken zum Klima zu machen…).
Piri, die Chefin des Rudels, überwacht von ihrem Felsen aus das Terrain.
Weil uns am Wochenende das Körnerfutter ausgegangen ist, haben wir aus getrockneten Brennnesseln, Haferflocken und Futtermöhren selbst Futter gemischt. Die Hühner finden das super, ich glaube, besonders weil sie diese Mischung auch als Kükenfutter bekommen haben.
Das waren also anstrengende Zeiten letzten Sommer! Jeden Morgen habe ich Brennnesseln kleingehackt, Möhren gerieben, Bierhefe dazu gegeben. Wir hatten im Sommer eine Mitbewohnerin auf Zeit, die mir interessiert dabei zugeguckt hat, und erst, als ich gekochte Eier mit der Schale kleingedrückt und dazugegeben habe, hat sie mich gefragt, ob das Essen für mich oder für die Hühner zum Frühstück ist… Seitdem heißt es bei uns Hühner Breakfeast Bowl. Das Rezept ist von Happy Huhn, unserem Lieblings-Hühner-Youtube-Kanal.
Unsere beiden Junghähne, die letzten Sommer geschlüpft sind, sind jetzt groß und müssen langsam umziehen.
Mini-Paul heißt so, weil er unserem Ex-Hahn Paul sehr ähnlich sieht, Prillan haben zwei Freundinnen so genannt, nach der Henne bei Pettersson und Findus. Als wir noch dachten, dass Prillan ein Mädchen ist. Aber hey, fuck the gender binary!
Mini-Paul ist ein hübscher schwarz-bunter Kerl und liebt Tomaten. Manchmal schafft er es, auszubrechen, und dann rennt er zum Tomatenbeet und guckt nach, ob Tomaten runtergefallen sind. Auch jetzt noch, wo das Beet komplett kahl ist.
Prillan ist weiß und orange-braun, sehr zahm und steht auf Möhren. Wenn man im Stall ist, läuft er einem hinterher, quengelt ein bisschen und zupft am Hosenbein.
Beide werden von unserem Chefhahn Ifirn gut erzogen. Wenn sie sich streiten, sorgt er für Ruhe.
Aber drei Hähne sind einfach zuviel für acht Hennen, und so brauchen die beiden ein neues Zuhause.
Hui, war das ein aufregendes Wochenende. Wir haben einen Ausflug nach Berlin gemacht, um dort mit ungefähr 35.000 Menschen Kerstins Geburtstag zu feiern. Okay, nicht ganz. Wir haben gemeinsam für eine ökologischere Landwirtschaft demonstriert.
Astrid und Lukas sind bereits am Freitag trotz aller Widrigkeiten angereist. Astrid hatte das Zugticket für Samstag statt Freitag Abend gebucht und dann mussten sie auch noch zum Zug rennen, weil der Bus, wie immer, Verspätung hatte. Aber sie wollten unbedingt schon früher anreisen, damit sieam Samstag schon um 10 Uhr am Brandenburger Tor sein konnten, um an der ersten Demo des Tages auch teilzunehmen. Diese war Teil des weltweit stattfindenden „Women’s March“ („Frauenmarsch“) für mehr Gleichberechtigung aller Menschen. Nachdem dort die Ansprachen zur Hälfte der Demonstration vorbei waren, haben die beiden sich abgesetzt, um zurück zum Brandenburger Tor und der nächsten Demo zu gehen. Dort trafen sie sich dann mit dem Rest der Gruppe und dem Geburtstagskind.
Die zweite Demo des Tages, die „Wir haben’s satt“ 2019, war mit ungefähr 10x mehr Teilnehmern deutlich größer. Weshalb wir die erste Stunde damit verbracht haben, rumzustehen und darauf zu warten, dass wir uns endlich auch bewegen konnten. Ein paar hundert Meter lang sind wir dann tatsächlich mitgelaufen bevor wir uns auch dort absetzten. Denn Lukas und Astrid mussten zum Bus zurück nach Braunschweig und davor wollten wir gemeinsam Mittag essen.
Die Reste der Geburtstagsparty hatten noch ein schönes Berlin-Wochenende mit viel Herumhängen und Reden in Cafés, einem schönen Spaziergang entlang der Spree und, zum krönenden Abschluss, superleckerem, veganem, vietnamesischem Essen. Mjam!
Ein herzliches Dankeschön an die Berlinerinnen Andrea, Jule, Olivia und Lui, die uns aufgenommen, gefüttert und herumgeführt haben!
Nach einer zweimonatigen Internetauszeit und Meditationsretreat (Sofa) ist Piri wieder da! Hier sieht man die Katze beim misstrauischen Beschnuppern mit dem bezaubernden Frederick. Das ist der neue Assistent von Houdini.
Kaninchen sollen sich auf neutralem Boden kennenlernen, und weil es draußen wirklich kalt war (-10 Grad!), haben sich die beiden also ein paar Tage in meinem Zimmer herum getrieben und innerhalb kürzester Zeit ein großes Chaos gezaubert. Piri was not amused.
Wenn man „fachwerkhuhn“ heißt, kriegt man erstaunlich viel Hühnerdeko geschenkt (wir hätten uns „fachwerkgold“ nennen sollen. Oder zumindest „fachwerkkeks“!). Und Huhn-Keksausstecher. Und Hühnerservietten.
Anlässlich Weihnachten anbei eine Warnung an alle, die uns weitere Hühnerdeko schenken wollen: ich habe jetzt einen Aufbewahrungsort gefunden. Für alle Hühner.
Im Hühner-Voodoo-Altar in der guten Stube. Wer denkt bei Hühnern nicht sofort an Voodoo? Wahrscheinlich niemand außer mir… Da ist meine morbide Ader wieder zum Vorschein gekommen. Aber er macht sich gut in der Stube, der Altar.