Montag der 12. September 2016: Leben nach dem T.o.D.

Was wir heute so vorhaben: gar nichts.
Der Trubel von gestern reicht nämlich locker für den Rest des Jahres. Bei uns war der Tag des offenen Denkmals ein voller Erfolg. Es waren bestimmt 130 Leute da, die sich interessiert unser Fachwerkhaus angesehen haben. Den Anfang machten die Nachbarn, die uns frisch Zugezogene pünktlich um 11 Uhr mit Blumenstrauß und Willkommensgeschenken überraschten. Dann ging es direkt weiter mit vielen anderen alteingesessenen Bodenburgern, Geschichten über den Vorbesitzer des Hauses, Warnungen vor herrlich-historischen niedrigen Türrahmen und steilen Treppen und einer großen Menge begeisterter Ratschläge und Ideen.
Unser Gästezimmer stellen wir schon bald als Bett-and-bike-Unterkunft zur Verfügung, mit ganz großen Umbaumaßnahmen und der Anschaffung von Einhörnern halten wir uns erstmal zurück.

Unser Angebot an Kürbissuppe, Kuchen, Kaffee und anderen Getränken wurde mit Freude und Genuss angenommen. Hier ein dickes Dankeschön an unsere freiwilligen Helfer, die schon drei Tage vorher mit uns Sachen im Haus hin-und hergeräumt haben, Zutaten geerntet, Essen vorbereitet, geputzt und ein paar letzte Werbekärtchen verteilt. Und natürlich vielen Dank an die gut gelaunten Besucher, durch deren Spenden wir tatsächlich unsere Kosten decken konnten!

Auch das Wetter hätte nicht besser sein können: Genau richtig für eisgekühlte Minz-Limonade, aber nicht so heiß, dass wir jemanden mit Sonnenstich in den Keller verbannen mussten.

Entgegen unserer gemeinsamen Albtraum-Visionen war die Anzahl an Besuchern gut zu bewältigen, auf der Arbeit sind keine zehn Leute krank geworden, die wir hätten vertreten müssen und es haben sich keine Scharen von Käfern im Bettzeug materialisiert. Puh!

Wir öffnen unsere Türen

Offene Toreinfahrt

… zum Tag des offenen Denkmals!

Der Tag des offenen Denkmals findet dieses Jahr am Sonntag, den 11. September statt (da sind in Niedersachsen auch die Kommunalwahlen), und von 11 – 18 Uhr sind alle Bodenburger und andere Interessierte herzlich eingeladen, bei uns vorbeizuschauen.

Es gibt Kaffee, Kuchen und Kürbissuppe, selbstgemachte Limonade, Führungen durch das Haus und Kinderschminken.

Wer möchte, kann gerne auch schon einen Tag eher kommen und bei der Vorbereitung helfen – oder beim Hühnerstall bauen. Dazu kann man uns über unsere neue Email-Adresse hallo@fachwerkhuhn.de kontaktieren.

Fund im Kühlschrank

Oder: „Aus dem Zusammenleben mit einer Archäologin

Vor ein paar Wochen wollte ich aus unserem Hauswirtschaftsraum etwas aus dem Kühlschrank holen. Wir haben nämlich nicht nur in der Küche einen, sondern auch noch einen dort stehen, den wir zwar nur selten benutzen, der aber doch recht praktisch ist, falls mal der andere zu voll wird oder wir viel Besuch erwarten. Ich habe nicht das gefunden, was ich gesucht hatte, dafür aber eine Plastiktüte im unteren Fach. Eine große Plastiktüte. Was da drin war, wusste ich nicht, also hab ich die anderen gefragt, was denn diese Plastiktüte dort mache. Die Antwort kam von Kerstin.

Astrid am Kühlschrank
Szenennachstellung

Man muss wissen, Kerstin war in ihrem früheren Leben Archäologin und daher auf vielen Ausgrabungen, von denen sie auch immer wieder spannende und absurde Geschichten erzählt. Der Inhalt der mysteriösen Plastiktüte im Kühlschrank war ein Unterkiefer. Nein, das stimmt nicht genau. Es waren 3 Unterkiefer und 2 Backenzähne. (!!!) Im Kühlschrank. Bei uns im Haus. Einfach so. Ich war als Kind des öfteren und sehr gerne in archäologischen Ausstellungen und hatte dadurch auch schon den ein oder anderen Unterkiefer gesehen. Aber halt bisher ausschließlich in Museen. Nicht in einem Privathaus. Geschweige denn in einem, in dem ich wohne! Die nächste Zeit konnte ich nichts anderes machen, ich kam überhaupt nicht darauf klar, dass bei uns zu Hause ein, ääh… drei Unterkiefer einfach so im Kühlschrank waren.

Später hat sie dann erzählt, dass sie von einer Ausgrabung stammen und sie versäumt hatte, diese abzugeben. Also lagen bei uns ca 5.000 Jahre alte Unterkiefer. Vergessen abzugeben. Passiert halt.

Mittlerweile hat Kerstin es doch noch geschafft, sie abzugeben, jetzt liegen die Kiefer professionell eingefroren im Landesamt in Halle. Wo sie hingehören.