… sollte ja eigentlich Piri sein, wie sie an einem Löwenzahn schnuppert oder so. Aber Piri traut sich gerade nicht aus dem Haus. Hier ist der Grund:
Auf dem Hof hüpfen, noch sehr ungelenk, zwei Amseljunge rum, die von ihren Eltern scharf bewacht werden. Sobald Piri den Hof betritt, gibt es großes Gezeter und Amsel-Tiefflüge. Also bleibt sie lieber drin. Sogar ich hatte fast einen wütenden Amselvater im Haar, als ich das Foto gemacht habe…
… hat, wie man auf dem Foto oben sieht, viel Gutes gebracht. Lukas und ich haben die alte Hobelbank vom Heuboden geholt und in den Pferdestall gebracht.* Und auch noch ein altes Schreibpult, indem wir unsere Elektrowerkzeuge lagern. Langsam wird es eine richtige Werkstatt!
Den Rest des Monats war ich allerdings unterwegs: jedes Wochenende hatte ich was vor! Es waren lauter tolle Sachen.
Anfang des Monats waren wir bei einem Workshop zu nachhaltigen Festivals vom Musikland Niedersachsen (dazu später mehr).
Ich habe einen Schmiedekurs bei Kiki Sting in Brunkensen gemacht. Ich war sehr erstaunt, wie schnell man (unter fachkundiger Anleitung) ziemlich coole Sachen hinbekommt.
Dann war ich mit der ganzen Familie ein verlängertes Wochenende in Paris, weil meine Nichte ihren vierten Geburtstag gefeiert hat (sie wohnt in Villejuif). Es war schön, alle wiederzusehen, viel zu essen und Paris anzugucken.
Am Wochenende drauf war ich dann mit vielen sehr coolen und supernetten Frauen vom Tischlerinnen-Netzwerk in Alfhausen bei Johanna Röh – noch eine Tischlerin. Ich habe ein bisschen Stecheisen-Schleifen gelernt und mir die Maschinen in der Werkstatt erklären lassen. Spannend!
Ich war also sehr ausgelastet, und bin dann doch auch froh, dass der April etwas entspannter wird, bevor wir im Mai mit dem ersten Bauwochenende wieder richtig durchstarten. Da wird es auch um die Werkstatt gehen.
*Und weil gerade unser ordentlicher Holzstapel in einem Sturm umgefallen war, haben wir die Gelegenheit genutzt, einen Arbeitsunfall zu stellen. So macht man es nicht!
… war recht erfreulich! Wir hatten noch nie so viele Übernachtungsgäste, zum Beispiel! Das macht immer wieder Spaß, weil man meist interessante Leute kennen lernt. Und dann ist auch unser Lieblingsmitbewohner Alaa wieder da (und hat am 18. März seine Fachsprachprüfung. Daumen drücken!), und, wenn es klappt, gibt es ab Ende März noch eine neue Mitbewohnerin. Volles Haus!
Außerdem war es, wie überall, ganz schön warm für den Februar, so dass ich wieder anfangen konnte, einen Nachmittagskaffee auf der sonnenbeschienen Hoftreppe zu trinken (und mir dabei intensive Gedanken zum Klima zu machen…).
Heute am 8. März ist Weltfrauen*tag oder, wie er auch gennant wird, Frauen*kampftag. In vielen Städten gibt es heute Demonstrationen gegen Diskriminierung von Frauen, denn leider gibt es das immer noch. Auch in Braunschweig wird demonstriert, Jan und Astrid werden vor Ort sein und im Namen der Fachwerkhühner mitdemonstrieren. Für mehr Feminismus und gegen jegliche Formen von Sexismus!
So jetzt muss ich aber los, damit ich noch rechtzeitig zur Demo da bin.
(Warum da Frauen* steht? Weil alle Frauen gemeint sind. Egal, welche Genitalien sie haben oder auch nicht.)
Wenn man in einem alten Fachwerkhaus wohnt, findet man immer wieder tolle Sachen. Beispielsweise einen Jahresband einer Zeitschrift. Oder eine alte Gewehrpatrone. Aus Russland.
Aber fangen wir mal von vorne an. Im Dezember gab es den lebendigen Adventskalender in Bodenburg, das heißt für eine halbe Stunde kamen Nachbarn und Bekannte zu Besuch, um gemeinsam Punsch zu trinken, zu singen und eine Geschichte zu hören. Diesmal sollte das Ganze bei uns stattfinden. Dafür musste die Durchfahrt aufgeräumt und der Schrott, der dort noch war, zur Deponie gefahren werden. Und wenn man sowieso schon zur Deponie fährt, kann man ja noch mehr mitnehmen. Also sind Jan und Lukas mit diversem Schrott und Flüssigkeiten aus der Scheune, die wir nicht zuordnen konnten, zur Mülldeponie gefahren. Auch mit dabei: eine Papprolle, beschriftet mit „Dynamit“, und eine alte Patrone. Das wollten die auf der Deponie lieber nicht haben. Jan und Lukas sollten das doch bitte bei der Polizei abgeben.
Gesagt, getan, fuhren die beiden zur Polizeiwache, wo sie angaben, eine Stange Dynamit und eine Patrone im Auto zu haben. Ein (rauchender!) Kollege nahm das Ganze dann genauer unter die Lupe. Das Ergebnis? Das Dynamit war nur ein Sylvesterböller. Die Patrone hingegen war echt, russisch, geschätzte 60 Jahre alt. Wir haben zwar vermutet, dass Herr Philipps ein Gewehr hatte, sind aber bis dato davon ausgegangen, dass er hier in der Gegend ein bisschen gejagt hat, aber wieso mit russischer Munition? Die Patrone stammt vermutlich aus dem zweiten Weltkrieg, aber wie sie in unsere Scheune gekommen ist, bleibt uns ein Rätsel.
[Hier sollte eigentlich ein Bild der Patrone hin. Nur haben wir leider vorher keins gemacht und jetzt ist die Patrone weg. Naja, stellt euch einfach vor, hier wäre so ein Bild.]