Eigentlich war ich nie besonders fahrzeugbegeistert. Ich hab‘ erst gegen Ende der Grundschulzeit Fahrradfahren gelernt und relativ spät meine Führerscheinprüfung bestanden. Zu Fuß gehen war schon immer meine bevorzugte Fortbewegungsmethode. Wenn das nicht in Frage kommt oder zu lange dauert würde ich am liebsten teleportieren.
ABER: vor einer Weile hat mich ein gewisser Jemand mit in Richtung Bremen genommen, um dort Velomobile* probezufahren. Da hat es mich dann gepackt. Bei kühlem, ausdauernden Nieselregen mit 30 km/h die Straße langzuradeln (ohne nass zu werden) macht einfach Spaß!
Neu konnte ich mir leider keins leisten. Auf der Suche nach einem gebrauchten bin ich dann im Velomobilforum auf etwas noch exotischeres gestoßen: das Whike*². Ein dreirädriges Liegerad mit Segel. Ein netter Herr in den Niederlanden wollte es gerne verkaufen – er hatte sich nämlich gerade ein Velomobil zugelegt. Vielleicht liegt es daran, dass meine Geschwister mir früher so viele Piratengeschichten erzählt haben, zu dem Segel konnte ich einfach nicht nein sagen.
Allerdings bin ich wohl nicht Pirat genug, denn bis April war es mir zu ungemütlich draußen, um auch tatsächlich ernsthaft damit zu fahren. Da sich der Weg zwischen Bodenburg und Hildesheim erfahrungsgemäß (!) zu Fuß ganz schön hinzieht, habe ich also noch ein modernes Klapprad im Internet bestellt. Das darf kostenfrei im Zug mitfahren, passt in jeden Kofferraum und jetzt muss ich mich nicht mehr ärgern, wenn ich erst am Bahnhof feststelle, dass der Zug mal wieder nicht fährt. Mit dem Rad dauert es zwar erheblich länger als mit der Bahn, aber da die Zugankunft nie zum Anfang der Uni-Veranstaltungen passt, geht das ganz gut auf. Sehr praktisch*³.
Nicht sehr gemütlich, wenn es regnet. Womit wir dann wieder beim Velomobil wären… Das habe ich dann vor kurzem auch noch gekauft. Nicht das Modell, was ich ursprünglich haben wollte, aber eine schöne Farbe und vor allem konnte ich es bezahlen!
Über einen Gebrauchtwagen hatte ich zwischenzeitlich auch nachgedacht, aber der passt wirklich zu schlecht ins Gepäckfach.
*Velomobil: quasi ein verschaltes, Liegefahrrad, was durch Aerodynamik und Leichtbauweise erstaunlich schnell wird, ohne dass mensch besonders sportlich oder elektrisch unterstützt sein muss. Meistens 3-4 Räder.
*²ein Kofferwort aus Wind+hike+bike.
*³noch praktischer wäre es natürlich, wenn der Zug zuverlässig führe.