Was sich anhört wie der Beginn eines schlechten Witzes, war eine ernste Angelegenheit, die unsere Königsberger Henne Putme beinahe das Leben gekostet hätte…
Königsberger sind eine wunderschöne Hybridrasse, und, laut Rassebeschreibung „ruhig, zutraulich und gut verträglich mit anderen Hühnern“. Putme ist eindeutig Chefin unserer Hühner, lässt sich sehr schwer einfangen und hat keine Hemmungen, für ein Stück Champignon auf allen rumzuhacken und dann damit mit Geräuschen wie ein kleiner Tyrannosaurus Rex davon zu rennen („Roaaarrrrr!“). Sie verschlingt gierig fast alles, was sie vor den Schnabel bekommt – vor ein paar Wochen dann auch ein Einweckgummi, schneller als wir schauen konnten.
Da es (natürlich) Samstag abend war, hatten wir anfangs Schwierigkeiten, einen Tierarzt zu finden. Nach ein bisschen googlen fand sich dann aber noch der Notdienst. Also riefen wir dort an, schilderten die Situation und fuhren dann nach Hildesheim, mit Putme im Gepäck. Die Ärztin war sehr nett und sah die Patientin als ihr „Jugend-forscht“-Projekt an, weil sie seit dem Studium keine Hühner mehr behandelt hat. Nach einer unerfreulichen Stunde für Putme, in der ihr verschiedenste Haken in den Hals gesteckt wurden, musste dann doch eine Not-OP her, das Gummi war anders nicht mehr zu entfernen.
Die darauffolgenden Tage war Putme ganz alleine bei uns im Haus in einem Quarantänekäfig. Morgens und abends bekam sie Medikamente und stand oft nur vor Schmerzen blinzelnd im Käfig. Nach ein paar Tagen ging es ihr besser und sie hat angefangen, sich zu wehren, wenn wir sie hochnehmen wollten, und Ausbruchsversuche unternommen.
Anderthalb Wochen musste sie in Quarantäne bleiben, bis wir sie langsam und unter Aufsicht wieder zu den Anderen lassen konnten. Mittlerweile geht es ihr wieder gut, sie legt wieder Eier und hackt nach Anderen, wenn sie ihr Essen wegnehmen wollen.